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„Memento“ (2000)
Christopher Nolan („The Dark Knight“-Trilogie) erzählt in seinem genial verschachtelten Spiel mit Erzählstruktur und Zeitebenen eine Thriller-Handlung rückwärts: Leonard (Guy Pearce) ist auf der Suche nach dem Mörder seiner Frau und kann gleichzeitig, durch den Mord traumatisiert, keine neuen Erinnerungen speichern - manchmal vergisst er mitten im Satz, mit wem er sich da überhaupt unterhält. Durch Nolans Durchmischung der zeitlichen Chronologie wächst in den Zuschauern nach und nach ein Gefühl für den Zustand des Protagonisten, bis sie schließlich genauso verwirrt sind wie Lenny selbst. Das faszinierende, kunstvoll verwobene Film-Noir-Puzzle besticht vor allem durch seine erzählerische Finesse. Diese ausgeklügelte Mischung aus „Rückwärts-Erzählung“ und kleinen Schritten nach vorn ist eine nicht leicht zu knackende Kopfnuss und erfordert hundertprozentige Konzentration - ein Langzeit-Mindfuck, der in erster Linie die Auffassungsgabe der Zuschauer herausfordert.
Nach seiner Premiere beim 2001er Sundance Filmfestival konnte Filmemacher Nolan keinen Verleih für „Memento“ finden, von verschiedenen Filmbusiness-Figuren wurde sein Werk als „zu verwirrend“ eingestuft. Da entschied sich das Studio Newmarket Films, „Memento“ selbst ins Kino zu bringen, was als riskante Entscheidung galt. Doch das US-Kinopublikum liebte Nolans Meisterwerk: Aus einem verhältnismäßig schmalen Budget von neun Millionen Dollar konnte ein Einspielergebnis von 25 Millionen in Nordamerika sowie weiteren 14 Millionen Dollar weltweit erzielt werden. Für den Regisseur der Start zu einer großen Hollywood-Karriere.
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