„Der Marsianer“ (2015)
Der Titelheld in Ridley Scotts launigem Science-Fiction-Überlebensthriller „Der Marsianer“ ist eine Paraderolle für Matt Damon, der für seinen Auftritt als Mars-Gestrandeter Mark Watney einen Golden Globe gewann und eine Oscarnominierung einheimste: In der nahen Zukunft erleben die Astronauten der Ares-3-Mission um Kommandantin Lewis (Jessica Chastain) auf dem Mars eine Katastrophe: Nach einem verheerenden Sandsturm brechen sie übereilt Richtung Erde auf … und lassen Missionsbotaniker Watney sterbend zurück. Der ist jedoch nicht tot und beginnt seinen scheinbar aussichtslosen Überlebenskampf.
„Der Marsianer“ ist so ein hochunterhaltsamer Film, der ohne seinen dominierenden Hauptdarsteller jedoch komplett nutz- und wertlos wäre. Damon bringt perfekt den (Galgen-)Humor rüber, den Ridley Scott im Kern der Figur gefunden hat. Sie ersparen dem Publikum die seitenlangen wissenschaftlichen Kalkulationen und pedantischen Abhandlungen über den Anbau von Kartoffeln aus der Romanvorlage und nutzen ein Video-Tagebuch als zusätzlichen Kniff, um das auf dem Papier trockene, auf der Leinwand aber sehr lebendige Ein-Personen-Szenario aufzubrechen. So macht der spielfreudige Damon aus Selbstgesprächen eine Art von Bühnenmonologen: Er adressiert immer ein imaginäres Publikum und redet damit gegen die Einsamkeit an.