"96 Hours" (2008)
Mit diesem Bryan Mills (Liam Neeson), ein abgefuckter, aber gutherziger Ex-CIA-Topagent, der mehr schlecht als recht seinen Platz im Leben einnimmt, ist nicht zu spaßen. Man stelle sich vor, jemand würde seine geliebte, 17-jährige Tochter Kim (Maggie Grace) entführen! Dummerweise denken sich die Mitglieder eines osteuropäischen Mädchenhändlerrings genau das und kidnappen Kim in Frankreich. Eine wahnsinnig schlechte Idee. Schon legendär ist Liam Neesons erste telefonische Kontaktaufnahme mit den Entführern: „I don't know who you are. I don't know what you want. If you are looking for ransom, I can tell you I don't have money. But what I do have are a very particular set of skills; skills I have acquired over a very long career. Skills that make me a nightmare for people like you. If you let my daughter go now, that'll be the end of it. I will not look for you, I will not pursue you. But if you don't, I will look for you, I will find you, and I will kill you.” Und dieser Bryan Mills ist definitiv kein Mann leerer Worte.
Es ist diese absolute Kompromisslosigkeit, die Neeson in Pierre Morrels Action-Thriller-Inferno „96 Hours“ an den Tag legt, die einen in den Bann zieht. Mills wird zum brutalen Berserker und räumt den halben Bestand an Albaniens Gangstern aus dem Weg, um seine Tochter zu befreien. Besonders die Choreografie der radikalen Kämpfe ist bemerkenswert, denn Bryan Mills fackelt nicht lange, macht immer kurzen Prozess und türmt so wahre Leichenberge auf. Ein albtraumhaftes B-Movie, das bei aller Sinnfreiheit grandios unterhält und mit Liam Neeson einen charismatischen Star präsentiert, der hier auf dem Höhepunkt seiner zweiten Karriere als Actionheld im gehobenen Alter steht.
