Auch wir haben schon über die fallenden Quoten während der achten Staffel von „The Walking Dead“ geschrieben – insgesamt sind die durchschnittlichen wöchentlichen TV-Zuschauerzahlen in den USA von 12,1 Millionen in der siebten Staffel auf 8,7 in der achten Staffel abgesunken. Die Einschaltquoten für das große Jahresfinale der 8. Staffel waren sogar die schwächsten seit dem Jahresfinale der 2. Staffel. Natürlich sind die Quoten noch immer verdammt stark, „The Walking Dead“ bleibt weiterhin die in ihrer Zielgruppe erfolgreichste Kabel-Serie – aber im Vergleich zu den vorherigen Staffeln sieht es trotzdem so aus, als würde das Interesse an der Serie spürbar nachlassen.
Der Serien-Produzent David Alpert, zugleich CEO des von ihm gemeinsam mit „The Walking Dead“-Schöpfer Robert Kirkman gegründeten Comic-Verlags Skybound Entertainment, interpretiert die Zahlen nun in einem Interview mit dem Branchen-Magazin Variety allerdings etwas anders: „Ich glaube nicht, dass die Marke generell an Relevanz eingebüßt hat. Ich denke, dass es allgemein den Trend gibt, dass die Zuschauer Dinge nicht mehr sofort zu einer bestimmten Zeit konsumieren wollen.“
Zuschauer gucken „The Walking Dead“, wann es ihnen passt
Damit spielt Alpert offenbar darauf an, dass seiner Meinung nach immer weniger Zuschauer Serien zu einer festen Zeit im linearen Fernsehen ansehen, sondern immer häufiger auf Streaming-Services und Heimkino-Veröffentlichung zurückgreifen, um sich Serien dann anzuschauen, wann es ihnen gerade passt. Das mag auch als genereller Trend stimmen – aber das US-Fernsehen hat im Gegensatz zu „The Walking Dead“ im vergangenen Jahr eben nicht ein Viertel seiner Zuschauer verloren. Zudem spürt man zumindest bei „Game Of Thrones“-Fans sehr wohl noch ziemlich deutlich den Drang, eine neue Folge so schnell wie möglich schauen zu wollen, auch wegen der Gefahr von Spoilern in den sozialen Medien.
Auch wenn im Kern viel Wahres in seiner Aussage steckt – eine gewisse Portion Schönrederei ist in Alperts Kommentaren also sicherlich auch mit dabei.