„Schindlers Liste“ (Steven Spielberg, 1993)
Fünf Jahre bevor Steven Spielberg mit „Der Soldat James Ryan“ 1998 einen fulminant-krachenden Kriegsfilm an den Strand von Omaha Beach zimmerte, zeigte der Meisterregisseur den Schrecken des Zweiten Weltkriegs in dem bewegenden KZ-Drama „Schindlers Liste“ auf viel stillere, aber emotional noch wirkungsvollere Weise – ein dokumentarisch anmutendes, dreistündiges Schwarz-Weiß-Monument über den deutschen Industriellen Oskar Schindler (Liam Neeson), der in Krakau etwa 1.200 bei ihm angestellte Juden vor den Vernichtungslagern der Deutschen rettete. Dabei begeht Spielberg nicht den Fehler, den Lebemann Schindler zu glorifizieren und seine Schwächen zu verschweigen. Aber bei all seinen Makeln ist es gerade diese Erkenntnis, dass Schindler das Grauen und das Elend, das die Nazis verursachten, nicht mehr mit ansehen konnte und sich für seine Zwangsarbeiter einsetzte, die berührt. Spielberg schuf mit „Schindlers Liste“ ein Meisterwerk gegen das Vergessen … und für die Menschlichkeit!