Platz 30: „Godless“ (Miniserie)
Mit „Godless“ präsentiert Netflix eine klassische, epische Western-Geschichte. Die einzelnen (Sub-)Storys innerhalb der geschlossenen Welt fühlen sich zugleich vertraut und trotzdem überraschend frisch an, weil hier weibliche Figuren viel stärker in den Fokus rücken als es in den allermeisten klassischen Genrevertretern der Fall war. Getragen von fulminanten Darstellern und reichlich stimmigem Zeitkolorit, läuft schließlich alles auf einen großen Showdown im Serienfinale hinaus, der tatsächlich (immerhin handelt es sich bei „Godless“ ja um eine abgeschlossene Miniserie und nicht nur um eine erste Staffel) alles einlöst und nichts auf später verschiebt, wie dies in anderen Serien so oft der Fall ist (-> zur FILMSTARTS-Kritik).
Platz 29: „Babylon Berlin“ (Staffeln 1 und 2)
Nach einem langsamen Start entwickelt „Babylon Berlin“ bald einen faszinierenden Sog. Das historische Sittengemälde besticht durch opulente Kulissen, ambivalente Figuren sowie eine abwechslungsreiche Detektivgeschichte, die fest im historisch-realistischen Setting verankert ist, aber zugleich ausgesprochen modern wirkt. Der heimliche Protagonist der Serie ist aber eindeutig der Sündenpfuhl Berlin in den 1920er Jahren, der dank des fantastischen Set-Designs und der grandiosen Kostüme authentisch zum Leben erweckt wird. Das stattliche Budget von 40 Millionen Euro für die ersten 16 Folgen ist der bis dato teuersten deutschen Serie definitiv zu jeder Zeit anzusehen.
Platz 28: „Riverdale“ (Staffel 1)
„Twin Peaks“ trifft auf „Gossip Girl”. Den Machern (und dem spielfreudigen Cast) von „Riverdale“ gelingt es auf überraschend kurzweilige und süchtigmachende Weise, einen mysteriösen Mordfall, düstere Kleinstadt-Geheimnisse, Jugendlichen-Soap und bissigen Humor unter einen Hut zu bringen. Teenie- und Highschool-Klischees, die zum Teil von den Jahrzehnte alten Archie-Comics geprägt wurden, auf denen „Riverdale“ basiert, werden selbstbewusst bedient und hier und da gleichermaßen geschickt unterlaufen. Wunderbare Unterhaltung für Erwachsene, die Teenie-Serien mögen.