"Die irre Heldentour des Billy Lynn"
(Verfügbar ab: 28. Dezember 2017)
Darum geht’s: Als der junge Soldat Billy Lynn (Joe Alwyn) während eines Gefechts im Irak dem verwundeten Sergeant Shroom (Vin Diesel) das Leben rettet, wird er dabei zufällig von einer Handykamera gefilmt und innerhalb kürzester Zeit berühmt. Daheim wird Billy als Held gefeiert und in zahlreichen Promo-Veranstaltungen geehrt. Was nach außen hin als pompöses Siegesfest inszeniert wird, ist in Wahrheit jedoch ein übertrieben patriotischer sowie verharmlosender Akt, der die traumatischen Erinnerungen in Billy nur neu aufleben und den unfreiwilligen Vorzeige-Soldaten an sich selbst zweifeln lässt.
Darum anschauen: Aufmerksamkeit erregte der neue Film von Ang Lee („Life of Pi”) vor allem aus technischen Gründen: Erstmals wurde ein Spielfilm nämlich nicht mit den üblichen 24 Bildern pro Sekunde (oder immerhin 48 wie bei der „Hobbit”-Trilogie), sondern gleich mit 120 gedreht! Zugleich in 4K und 3D, wohlgemerkt. Die daraus resultierende unglaublich flüssige Bewegungsdarstellung, die man bisher nur aus Computerspielen kannte, liefert ein visuell etwas befremdliches Erlebnis. Doch zu Hause lässt sich Ang Lees Romanadaption ohnehin auch in der ganz gewöhnlichen 24 FPS-Variante ansehen und das lohnt sich auch: „Die irre Heldentour des Billy Lynn” ist nämlich ein gelungener Film, der völlig unabhängig von seiner Referenztechnik den Zuschauer zu berühren und u fesseln weiß. Und genau darauf kommt es doch letztendlich an.