Wonder Woman/Diana Prince
Von Christian Fußy
Gal Gadots Wonder Woman ist das absolute Highlight in „Justice League“. Es hilft natürlich, dass die Figur bereits in Patty Jenkins‘ gleichnamigem Solo-Film ausführlich eingeführt wurde und ihre Persönlichkeit somit bereits vor dem neuen Gipfeltreffen der Helden stark ausgeprägt war, aber auch in „Justice League“ glänzt die hartnäckige Amazonen-Prinzessin in einer ganzen Reihe starker Charaktermomente.
Sie ist der Klebstoff, der das Team zusammenhält. Anders als der autoritäre Griesgram Batman, der vergeblich an das Pflichtbewusstsein seiner Mitstreiter appelliert, weiß Diana Prince, wie sie emotional an ihre Kameraden herankommt und motiviert sie, sich gegen die Übel der Welt zu erheben. So mausert sich die stilsichere Heldin zur heimlichen Anführerin der Gruppe, selbst der sonst so beratungsresistente Bruce Wayne hört auf die Einwände der Kriegerin. Die Unterhaltungen zwischen den beiden Justice-League-Gründern zählen zu den besten Szenen im Film und auch zu jedem der neuen Teammitglieder Barry, Victor und Fischmensch Aquaman, unterhält Wonder Woman ein einzigartiges und nachvollziehbares Verhältnis, was hilft, die drei Newcomer charakterlich stärker zu differenzieren.
"Wonder Woman 2": Drehstart im Sommer 2018 mit der Heldin im Kalten KriegAußerdem ist die positive Energie, die Gadot ihrer Figur verleiht, einfach verdammt ansteckend. Wonder Woman ist eine Heldin im klassischen Sinne, kein gefühllos-distanzierter Supermensch, der das Leid der Weltbevölkerung als persönliche Bürde betrachtet. Obwohl sie wie alle anderen Mitglieder der Justice League auch eigene Probleme, Schwächen und Trauer überwinden muss, steht bei ihr immer das Beschützen anderer im Vordergrund und niemals die eigene Agenda. Diese Selbstlosigkeit gepaart mit Gadots natürlichem Charisma, macht sie zur vielleicht natürlichsten Identifikationsfigur im DCEU.