„Ender's Game - Das große Spiel“
(Gavin Hood, USA 2013)
Wer hat sich überhaupt aufgeregt?
Die Gruppe Geeks Out und weitere Schwulen-Verbände riefen zum Boykott des Films auf, weil der Science-Fiction-Blockbuster auf einem Roman von Orson Scott Card basiert. Der umstrittene Autor setzt sich nicht nur gegen die gleichgeschlechtliche Ehe ein, sondern vertrat auch in Artikeln die Ansicht, dass homosexueller Sex unter Strafe gestellt bleiben sollte.
Was passierte dann?
Nachdem sich die Protestrufe im Vorfeld des Kinostarts monatelang hielten und auch von verschiedenen Medien immer wieder aufgegriffen wurden, spielten sie im Umfeld des eigentlichen Kinostarts dann nur noch eine untergeordnete Rolle. Sogar Autor Dustin Lance Black, der 2009 für sein Skript zum Drama „Milk“ über den gleichnamigen schwulen Bürgerrechtler einen Oscar erhielt, forderte auf Facebook dazu auf, die Energien im Kampf gegen Intoleranz besser woanders einzusetzen. Trotzdem startete „Ender’s Game“ in den USA nur mit einem mäßigen Einspielergebnis von 28 Millionen Dollar am ersten Wochenende.
Wer tickt hier eigentlich noch ganz richtig?
Den Protest gegen Orson Scott Card können wir nachvollziehen. Allerdings bringt es nichts, diesen gegen den Film zu richten, weil der Autor gar nicht an den Einnahmen beteiligt ist. Der US-Verleih Lionsgate hat im Gegenteil sogar die Einnahmen aus einer Charity-Preview an Schwulen-und-Lesben-Verbände gespendet.