Shapiro-Glickenhaus Entertainment
„Frankenhooker“ (1990)
Regie: Frank Henenlotter
Mit schlappen 35.000 Dollar Budget schuf Regisseur Frank Henenlotter 1982 den Kult-Horrorfilm „Basket Case”. Acht Jahre später folgte dann nicht nur „Basket Case 2”, sondern auch Henenlotters ganz eigene „Frankenstein”-Variation „Frankenhooker”. Und darin wird Skurrilität großgeschrieben: In dem Mix aus Mary Shelleys Gruselklassiker, Stuart Gordons „Re-Animator”, „Basket Case” und grotesken Sex-Fantasien wird hemmungsloses Overacting ebenso zelebriert wie abstruser Wortwitz. Die Kombination aus völlig überdrehten Figuren in aberwitzigen Locations wird von Henenlotter zum Prinzip erhoben – das beste Beispiel dafür ist der jugendliche Victor-Frankenstein-Verschnitt Jeffrey (übertreibt ähnlich genial wie Bruce Campbell: James Lorinz), der seine Schädeldecke zur Behandlung seiner Kopfschmerzen regelmäßig mit einem Akkubohrer penetriert und in seinem kurios eingerichteten Privat-Labor zudem mal eben seine verstorbene Freundin (aus Trauer!) mit den Extremitäten der schönsten Prostituierten New Yorks ergänzt und sie mit einem gewaltigen Stromschlag zurück ins Leben holt. Natürlich können Gewaltgrad, Effekte und Nacktheit heute keinen 14-Jährigen mehr vom Internet losreißen – aber für Freunde des gepflegten B-Horrors ist „Frankenhooker” allemal eine abseitige Perle, die es zu entdecken lohnt.
Von Tobias Tißen
