„Martyrs“ (2008)
Regie: Pascal Laugier
Bevor ich Pascal Laugiers „Martyrs“ zum ersten Mal erlebt habe, wusste ich bloß: Es geht um eine missbrauchte Frau (Mylène Jampanoï), die sich an ihren Peinigern rächen will. Und: Der Film würde furchtbar brutal sein. Mit diesem Vorwissen waren rund zehn Filmminuten abgedeckt - dann brach „Martyrs“ über mich herein. Mein Tipp an alle nervenstarken Horrorfans, die den klugen Skandalfilm von 2008 noch nicht kennen: Lasst euch nichts erzählen, lest nichts nach. Denn dann schlagen all die akrobatischen Story-Wendungen und Genre-Twists noch härter ein, als sie es dank Laugiers konzentrierter Inszenierung ohnehin tun. „Martyrs“ ist kein Film, den man zum wohligen Gruseln einlegt – dafür ist er zu monströs. Wer dagegen nach verstörenden Grenzerfahrungen im zeitgenössischen Horrorkino sucht, stößt mit „Martyrs“ auf pures Gold!
Von Jan Hamm