„Alone“ (2002)
Regie: Phil Claydon
Eigentlich stehe ich nicht besonders auf überraschende Auflösungen. Mit ganz wenigen Ausnahmen („The Sixth Sense“ natürlich) machen für mich finale Wendungen oft mehr kaputt, als dass sie zur Qualität des Films beitragen. Eine weitere Ausnahme ist der komplett aus der subjektives Perspektive eines Serienkillers erzählte „Alone“ – der Zuschauer sieht mit Alex‘ Augen, während er alltäglichen Erledigungen nachgeht, sich beim Psychiater auf die Couch legt oder eben Menschen ermordet. Die subjektive Perspektive ist eine nette Abwechslung, haut einen für sich aber noch nicht vom Hocker, ganz im Gegensatz zum finalen Blick in den Spiegel. Der wirft die eingefahrenen Seh- und Genre-Gewohnheiten derart Radikal über den Haufen, dass ich bei diesem Film etwas schreibe, was ich sonst nie schreiben würde: „Alone“ lohnt sich schon allein wegen seiner Auflösung.
Von Christoph Petersen