„Der Prozess“ (Orson Welles, 1962)
„Jemand mußte Josef K. verleumdet haben, denn ohne daß er etwas Böses getan hätte, wurde er eines Morgens verhaftet.“ Mit diesen Zeilen beginnt Franz Kafkas Roman „Der Process“. Und auch in Orson Welles („Citizen Kane“) Adaption der Story wird Josef K. (ein zunehmend hoffnungsloser Anthony Perkins führt die Starbesetzung an) unerwartet verhaftet. Was man ihm vorwirft, erfährt er nie. Für K. beginnt eine bedrückende Odyssee durch einen monolithischen, undurchdringlichen Justiz-Apparat. Das in beklemmend-expressionistischen Schwarzweißbildern fotografierte Labyrinth des Gerichtsgebäudes mit seinen endlosen Gängen und finsteren Winkeln wird zur trostlosen Seelenlandschaft, über die sich lange Schatten legen. Ein Monument der Ausweglosigkeit.