„Naked Lunch - Nackter Rausch“ (David Cronenberg, 1991)
Schriftsteller und Kammerjäger Billy Lee (Peter Weller) wollte seiner Frau Joan Lee (Judy Davis) ein Glas vom Kopf schießen, hat aber schlecht gezielt. Nun ist seine Frau tot und er flüchtet sich in die „Interzone“, ein surreales Gebiet in Afrika, das von Junkies und menschengroßen Insekten bevölkert wird. Im Laufe des halluzinogenen Horrortrips konsumiert Billy alle möglichen Drogen und steigert sich in eine schwere Paranoia: Alle um ihn herum sind Agenten und Doppelagenten mit einer undurchschaubaren Agenda, selbst seine Schreibmaschine ist lebendig und überwacht den Schriftsteller. Horrormeister David Cronenberg hat für seine Adaption des gleichnamigen Buchs von William S. Burroughs einen innovativen Ansatz gewählt, ergänzt die Vorlage um weitere biografische Elemente und erzählt nebenbei von der Entstehung des Romans. Damit trifft Cronenberg die Atmosphäre dieses Klassikers der Junkie-Literatur perfekt und mischt ihm bei der Inszenierung der diversen Insekten, Schreibmaschinen und übrigen Wesen den für sein Kino typischen Body-Horror bei. So entsteht eine schleimig-abstoßend-eklige Albtraumwelt. Ein Wahnsinnsfilm!