„Street Fighter“ (1994)
Regie: Steven E. de Souza
Es gibt durchaus einige Punkte, die man der Kinoadaption von „Street Fighter“ zu Gute halten kann: Der Look kommt dem des Konsolenspielvorbilds schon ziemlich nahe und es ist bewundernswert, wie die Autoren versuchen, fast jede einzelne Figur aus dem Prügelspiel irgendwie in ihrer Story unterzubringen, um die Fans des Videospiels nicht zu enttäuschen. Die Kostüme sind zudem fast eins zu eins aus dem Game übernommen. Mühe haben sie sich also gegeben.
Ein guter Film ist „Street Fighter - Die entscheidende Schlacht“ deswegen trotzdem noch lange nicht. Die Kampfszenen, die ja eigentlich Dreh- und Angelpunkt bei einer solchen Produktion sein sollten, sind leider absolut nichts Herausragendes, der „Plot“ ist überladen und klischeehaft und bis auf Leinwandlegende Raúl Juliá, der die Rolle des Gegenspielers Bison nur seinen Kindern zuliebe übernahm, sind die Darsteller bestenfalls passabel. Die Schauspielversuche von Jean-Claude Van Damme und Popstar Kylie Minogue wirken sogar regelrecht drollig.
Die starbesetzte Angelegenheit gipfelt in einer Szene, in der das Schicksal der Welt durch einen Faustkampf zwischen Colonel Guile (Van Damme) und dem diabolischen Bison (Juliá) entschieden wird. In dieser Szene soll das Publikum eigentlich dem Underdog Van Damme zujubeln, „The Muscles from Brussels“ erscheint aber gegen den schmächtigen Juliá geradezu hünenhaft. Weil Juliá während der Dreharbeiten zusätzlich an einem Magenkarzinom litt, wirkt die Kampfszene nicht wie ein epischer Showdown, sondern eher so, als würde Van Damme einen hilflosen, sterbenskranken Mann verprügeln. Also wir haben damals Bison beide Daumen gedrückt.