Chucks Schicksal
Episode: „Laterne“
Serie: „Better Call Saul“ (Staffel 3, Episode 10)
Man wünscht Chuck McGill (Michael McKeen) im Verlauf der ersten drei Staffeln „Better Call Saul“ angesichts seiner verbitterten Anti-Jimmy-Kampagne einiges an den Hals, ein Ende wie es ihm in der Episode „Laterne“ widerfährt dann aber doch nicht. In sieben Minuten vollzieht Showrunner Vince Gilligan die völlige Dekonstruktion von Chucks Psyche. Im vergeblichen Bestreben jedwede Form von Elektrizität in seiner Nähe auszumerzen, reißt der unter elektromagnetischer Hypersensibilität leidende Anwalt sein Haus ein – und mit jedem Hammerschlag in die Wände seiner Wohnung bricht nicht nur die sichtbare Fassade, sondern auch die seiner Persönlichkeit.
Schließlich ist von dem Mann, den einst sein starker Wille auszeichnete, gerade noch so viel übrig, dass er apathisch eine brennende Öllampe zum Umstürzen bringt. Seine Existenz geht im Wortsinne in Flammen auf. Dass „Better Call Saul“ insgesamt gesehen eher in lockerem Grundton erzählt ist, macht diesen unbarmherzig konsequent .