„Mad Max“
Vom reduzierten Lone-Wolf-Western zur ausufernden Utopie-Groteske
Stichwort: We don’t need another hero. In „Mad Max – Jenseits der Donnerkuppel“ verabschiedet sich George Miller vom eigenbrötlerischen Helden und stilisiert die Hauptfigur zur gemeinschaftsstiftenden Legende. In der grotesken ersten Filmhälfte muss sich Mel Gibsons verrückter Max noch mit Tina Turner und dem Zwerg-Riese-Duo Master-Blaster im Thunderdome herumschlagen, aber bald darauf entdeckt der alte Nihilist die Moral wieder und schickt eine Horde wilder Kinder auf den Weg in eine schöne neue Welt, auf dass sie eine neue Zivilisation gründen, während die alte Generation hoffnungslos verroht. Max wird zum Sinngeber und George Miller driftet beinahe schon in Richtung des Neue-Welt-Szenarios des Original-„Planet der Affen“. Das ist eine deutliche Abkehr vom schroff-resignierten Ton der beiden Vorgänger – die Dystopie wird zur Utopie, rohe Survivor-Action zum Mainstream-Abenteuer. Als solches wurde „Mad Max 3“ schließlich auch vermarktet.