Platz 63
Staffel 7, Folge 6: „Jenseits der Mauer“
Regie: Alan Taylor
Erstausstrahlung (USA): 20. August 2017
Laufzeit: 70 Minuten
Wer stirbt: Thoros Of Myr, Viserion, Benjen Stark
Die „Game Of Thrones“-Autoren wollen und müssen noch viel erzählen, aber ihnen verbleiben nur wenige Episoden, um George R. R. Martins Lied von Eis und Feuer ausklingen zu lassen. Bereits Staffel sechs litt phasenweise unter einem sehr hohen Erzähltempo, aber noch keine Folge wirkte so gehetzt wie „Jenseits der Mauer“. Hier nehmen erzählerische Unebenheiten endgültig überhand, denn nicht nur beschreiten die Macher mit einer übers Knie gebrochenen Rettung in letzter Sekunde ausgetretene dramaturgische Pfade, auch die Figurenzeichnung kommt viel zu kurz: War in den vergangenen Folgen offen geblieben, ob die Khaleesi sich möglicherweise zu einer neuen Mad Queen entwickelt, findet sie mit ihrer selbstlosen Rettungsaktion nun wieder auf den Pfad der Tugend zurück. Die zuvor angedeutete moralische Ambivalenz wird hier also zugunsten eine eher faden Eindeutigkeit zurückgenommen – und eine unangenehm schmalzige Szene zwischen Daenerys und Jon in bester Rosamunde-Pilcher-Manier gibt es noch obendrauf.
