(Alfred Hitchcock, USA 1954)
Ein Sommer in New York: Viele Fenster stehen offen, die Menschen tragen so wenige Klamotten wie möglich und schlafen nachts sogar auf ihren Balkonen. Alfred Hitchcocks Thriller-Klassiker „Das Fenster zum Hof“ startet mit einer vielsagenden Eröffnungssequenz, die den Zuschauer mitten in die heißeste Zeit des Jahres befördert und noch gekrönt wird von den Schweißperlen auf James Stewarts Stirn, die bis zu seinem Hals hinunterlaufen. Stewart verkörpert den (seinem Beruf entsprechend) neugierigen Fotojournalisten Jeff Jefferies, der wegen eines Gipsbeins an den Rollstuhl gefesselt ist und mit einem Fernglas von seiner Wohnung aus vermeintlich einen Mord im Nachbarhaus beobachtet. Wie im Subtext des Films immer wieder mitschwingt, leidet an waschechten Hundstagen eben auch die Verlässlichkeit der eigenen Wahrnehmung, der man bei Meisterregisseur Hitchcock bekanntermaßen sowieso keinen Meter weit trauen sollte...