(David Lean, Großbritannien 1962)
Was wäre diese Liste ohne einen echten Wüstenfilm? In David Leans Epos „Lawrence von Arabien“ kann man sich leicht verlieren - und das besonders aufgrund endloser sandiger Weiten, die der britische Regisseur spürbar macht wie niemand vor oder nach ihm. Exemplarisch hierfür steht eine Szene, in der Omar Sharif als Sherif Ali aus der Ferne auf uns zugeritten kommt, was sich wie eine Ewigkeit anfühlt - zunächst erkennt man die Person bloß als vages Flimmern am Horizont, das erst langsam feste Konturen erlangt. Bis dahin muss man - genau wie Lawrence (Peter O’Toole) -befürchten, einer Fata Morgana aufzusitzen, denn wenn Menschen und Kamele die einzigen Organismen weit und breit sind, die einen Schatten werfen, kann man seinen Sinnen nicht immer trauen. Die Geschichte selbst um den britischen Offizier, der in lebensfeindlicher Umgebung bestehen, organisieren und den Überblick behalten muss, hat natürlich ebenfalls nichts von ihrer Faszination eingebüßt.