In „Der Dunkle Turm“ begibt sich der letzte Revolvermann Roland (Idris Elba) auf die Suche nach dem Dunklen Turm, der ins Wanken geraten ist. Wenn er umstürzt, werden Rolands Welt und alle anderen Welten im Universum vernichtet, auch die von Jake (Tom Taylor), der in New York lebt. Durch ein magisches Portal finden der Junge und der Revolvermann zueinander und verfolgen nun gemeinsam ihr Ziel: Sie wollen den Turm erreichen und ihn retten, bevor der böse Mann in Schwarz (Matthew McConaughey) ihnen zuvorkommt und das Gemäuer und somit alle Welten endgültig zerstört…
Am gestrigen 3. Mai 2017 zeigten wir euch die Originalfassung des ersten Trailers zur „The Dark Tower“-Verfilmung, heute liefern wir die deutsche Fassung nach und erklären euch die Easter-Eggs, die es in der Filmvorschau zu sehen gibt. Denn so wie in Stephen Kings Romanen sind auch im „Der dunkle Turm“-Trailer Querverweise auf andere – bereits verfilmte – Werke des Horror-Papstes zu finden. So sehen wir in der Praxis des Psychiaters beispielsweise ein Foto des Overlook-Hotels aus „Shining“ – und zwar tatsächlich des Gebäudes, das in Stanley Kubricks Verfilmung als Drehort für die Außenaufnahmen diente (die Timberline Lodge in Oregon), und nicht etwa des „The Stanley“-Hotels, das King als tatsächliche Inspiration für seinen Roman diente.
Ein weiteres Easter-Egg deutet nicht nur auf einen sehr bekannten Roman von Stephen King hin, sondern auch wieder auf eine Verfilmung, die kurz nach dem Start von „Der dunkle Turm“ (10. August 2017) ins Kino kommen wird: „Stephen Kings Es“, der ab dem 28. September 2017 auf der Leinwand sein Unwesen treibt. In „Es“ tritt eine Gruppe Kinder gegen eine böse Entität in Gestalt eines Clowns an, der sich Pennywise nennt. Im „Der dunkle Turm“-Trailer wandert Jake durch einen Wald, in dem Überreste eines Vergnügungsparks oder Zirkus liegen: der Schriftzug „Pennywise“ und einige Luftballons, das Markenzeichen des Grusel-Clowns.
Stephen-King-Fans werden diese Easter-Eggs wenig überraschen, denn Kings Erzählungen sind oft miteinander verbunden und wenn sie nicht unbedingt in derselben Welt spielen, so doch immerhin im selben Universum, wie in Kings Zyklus „Der dunkle Turm“ deutlich wird. Denn hier wird klar, dass es mehrere Welten gibt, und in jeder von ihnen kann sich eine King-Geschichte ereignet haben. So landen Revolvermann Roland und seine Begleiter zum Beispiel auch in einer von einem Virus entvölkerten Welt – der aus „The Stand – Das letzte Gefecht“. Und auch in diesem Roman treibt der Mann in Schwarz sein Unwesen. Doch untersteht dieser mehrfach von King eingesetzte Bösewicht noch einem anderen Herrn, dem ultimativen Bösen: dem scharlachroten König. Und auf diesen wird im Trailer ebenfalls bereits verwiesen, als der Mann in Schwarz die Aufschrift „All Hail The Crimson King“ auf einer Wand berührt.
Dass es zu einem gemeinsamen King-Universum im Kino kommen wird, ist aber eher unwahrscheinlich, liegen die Rechte für die Verfilmungen doch bei verschiedenen Studios. Vielmehr ist das „Stephen King Shared Universe“ keine Erfindung, die man für die Leinwand ersonnen hat, sondern eine Tatsache aus Kings Büchern, in denen die Überschneidungen häufig aus dem Auftritt von Figuren in mehreren Büchern bestehen, ohne dass unbedingt explizit auf die Handlung des jeweils anderen Buches verwiesen wird. Somit dürften sich die Easter-Eggs im Trailer eher als Verbeugung vor King und seinem Werk sowie vor den tatsächlich vorhandenen Referenzen in „The Dark Tower“ verstehen lassen. Auch wenn mit „Shining“ und „Es“ auf Bücher verwiesen wird, die bereits verfilmt wurden, werden weder Figuren aus den Büchern noch tatsächliches Filmmaterial verwendet, um die Hinweise zu erzeugen, denn dies wäre aus besagten rechtlichen Gründen gar nicht möglich. Die Fotografie eines tatsächlich existierenden Hotels und die Verwendung lediglich des Namens Pennywise verweist auf andere Bücher und Filme, ohne tatsächlich deren Inhalte zu nutzen.
Ein zusammenhängendes filmisches Universum hingegen könnte um die „Der dunkle Turm“-Reihe geschaffen werden. Denn hier ist neben einer ganzen Filmreihe auch eine begleitende Serie in Planung, in der die Vorgeschichte Rolands erzählt werden könnte. Die Realisierung all dieser zukünftigen Projekte hängt jedoch von einem entscheidenden Faktor ab: dem finanziellen Erfolg von Nikolaj Arcels „Der dunkle Turm“, der am 19. August 2017 startet. Und wer noch nicht genug von King hat, kann gleich einen Monat später ein Ticket für „Es“ lösen.