Botschafter der Angst (1962)
Regie: John Frankenheimer
Westlich-russische Spannungen, Atomwaffen und unberechenbare Staatsmänner: Die weltpolitische Lage ist so wackelig wie lange nicht mehr und viele befürchten, dass uns ein neuer Kalter Krieg inklusive wechselseitigem Unterwandern der Großmächte ins Haus steht – wenn wir nach Trumps Syrien-Luftschlag nicht sogar schon mittendrinstecken. In eine solche Stimmung kollektiven Misstrauens stach 1962 auch John Frankenheimers Paranoia-Thriller „Botschafter der Angst“, in dem sich ein vermeintlicher Kriegsheld nach seiner Rückkehr in die USA als manipulierte Marionette entpuppt und so zur tragischen Figur mutiert. Als eigentlicher Strippenzieher erweist sich schließlich allerdings nicht etwa der verfeindete Staat, sondern vielmehr ein Player aus den eigenen Reihen, was dem Thriller zusätzlich eine starke satirische Note verleiht. Kurz nach seinem Erscheinen ließ Darsteller Frank Sinatra das Werk übrigens für eine knappe Viertel Dekade aus dem Verkehr ziehen – man mutmaßt, dass die Parallelen der Handlung zur Ermordung John F. Kennedys der Grund für diese Entscheidung waren. Gut, dass der Film inzwischen wieder zu sehen ist – als treffender Kommentar zur aktuellen Weltsituation ist er nämlich unbezahlbar.