(Gaspar Noé, Frankreich 2002)
„Irreversibel“ kann in gleich doppelter Hinsicht den Status als filmischer Runterzieher für sich beanspruchen. Dies zum einen aufgrund seiner sowieso überaus düsteren Geschichte, aber auch im Hinblick darauf, wie sie erzählt ist – nämlich in umgekehrter Chronologie und mit gnadenloser Konsequenz. Wenn auf die zahlreichen Gewaltexzesse des Beginns, die in einer unerbittlichen endlosen Vergewaltigungsszene kulminieren, nach und nach die hoffnungsvolle Vorgeschichte folgt, erscheinen die Grausamkeiten abschließend nochmals in einem anderen Licht... oder besser gesagt in einem noch dunkleren Schwarzton. Werte wie Vergebung existieren in diesem Kosmos nicht mehr, vielmehr handeln die (männlichen) Figuren von blinder Wut getrieben, was Gaspar Noé schon in der Eingangssequenz als maximal destruktiv beschreibt: Die Soundkulisse droht den Zuschauer hier regelrecht zu zermalmen und die Kamera scheint hilflos umherzuirren.