(Vittorio De Sica, Italien 1952)
Der italienische Neorealismus war eine prägende Epoche der Film- und Literaturgeschichte und entstand während des Zweiten Weltkriegs noch während der Mussollini-Diktatur. In den Werken des Neorealismus geht es darum, ein ungeschöntes Bild, der von Armut und Not geprägten Wirklichkeit zu zeigen. Vittorio De Sica war einer der berühmtesten Vertreter dieser Strömung. Er ließ seinen berühmten Meisterwerken „Fahrraddiebe“ und „Schuhputzer“ gegen Ende der neorealistischen Ära im Jahr 1952 mit „Umberto D.“ sein wohl pessimistischstes Werk folgen: Der Rentner Umberto (Carlo Battisti) kann seine Miete nicht mehr bezahlen. Er bringt es vor lauter Scham nicht übers Herz, auf der Straße zu betteln und lässt sich schließlich aus purer Verzweiflung unter falschem Vorwand in ein Krankenhaus einweisen, um wenigstens für die nächste Nacht ein Dach über dem Kopf zu haben. Am Ende bleibt Umberto nichts außer seinem Hund. Bei diesem Film wird man daran erinnert, wie gut man es doch hat – und wie schlecht es dagegen vielen anderen Menschen geht.