In „Bailey - Ein Freund fürs Leben“ geht es um die Seele eines Hundes, die nach dem Tod in einem anderen Hundekörper wiedergeboren wird und das passiert gleich mehrmals. Der Film hat eine „über weite Strecken rührende Geschichte“ zu erzählen, „insbesondere für Hundeliebhaber“, wie wir in unserer Kritik schreiben. Doch noch vor der Premiere machte ein Video die Runde, in der ein Hund zu sehen ist, der anscheinend zu einem Sprung ins Wasser gezwungen wird und später beinahe ertrinkt, wie es den Eindruck hat. Die Tierschutzorganisation PETA rief zum Boykott des Films auf, im Zuge dessen wurde sogar die Premiere abgesagt. Nun wurden jedoch neue Erkenntnisse bekannt, die den Sachverhalt in ein neues Licht rücken.
Die American Humane Association (AHA), bekannt für den Satz „No Animals Were Harmed“ im Abspann vieler Filme, hatte während der Dreharbeiten eine Sicherheitsbeauftragte am Set und diese nach Erscheinen des Videos vorübergehend entlassen. Zudem kündigte die Organisation an, eine unabhängige Partei für weitere Untersuchungen zu Rate zu ziehen. Wie Deadline berichtet, hat die AHA nun in einem Statement mitgeteilt, dass man in dem neuen Gutachten zu dem Schluss gekommen sei, dass kein Tier verletzt worden wäre und das Skandalvideo die Ereignisse beim Dreh falsch darstellen würde.
Zwar räumt man auch auf Seiten der AHA ein, dass der Umgang mit dem Schäferhund Hercules zumindest in der ersten Szene des Videos sanfter hätte ausfallen können und dass man Anzeichen für Stress beim Tier früher hätte erkennen müssen. Doch im Übrigen spricht die neue Untersuchung eine deutliche Sprache: Demnach hätte es zahlreiche Sicherheitsvorkehrungen gegeben, wie zusätzliche Treffen direkt vor dem Dreh, um die Vorsichtsmaßnahmen und entsprechenden Abläufe nochmal zu überprüfen.
Zudem hätte man Hercules speziell wegen seiner Vorliebe für Wasser ausgewählt und ihn sechs Wochen lang für derlei Szenen trainiert, wobei positive Trainingstechniken angewandt worden wären. Dieser Punkt deckt sich auch mit den Ausführungen des Autors der Vorlage und Co-Drehbuchautor W. Bruce Cameron. Zusätzlich zu der AHA-eigenen Sicherheitsbeauftragten wären außerdem fünf weitere Experten anwesend gewesen, die das Geschehen überwacht hätten. In der zweiten Szene des Videos, in dem der Eindruck vermittelt wird, dass der Hund beinahe ertrinkt, hätte man Hercules sofort aus dem Wasser geholfen und gewärmt. Zu dem Zeitpunkt soll es auch keinerlei Anzeichen für Stress mehr gegeben haben und der Hund hätte kurz darauf selbstständig wieder zurück ins Wasser gewollt. Hercules ist übrigens noch heute bei bester Gesundheit, wie eine erst kürzlich durchgeführte ärztliche Untersuchung ergab.
Der neue Bericht kommt auch zu dem Schluss, dass das Video extra so geschnitten und verbreitet wurde, um die Öffentlichkeit in die Irre zu führen und Proteste zu provozieren. Offenkundig wurden dazu zwei Szenen, die zu zwei vollkommen unterschiedlichen Zeitpunkten stattgefunden haben, zusammengefügt. Außerdem endete die erste Szene, als der Hund begann, Aufregung zu zeigen. Dennoch soll er nie dazu gezwungen worden sein, im Wasser zu schwimmen.
Dr. Kwane Stewart, Tierarzt und Leiter des „No Animals Were Harmed“-Programms der AHA, ließ im Statement verlauten, dass man bei der Organisation ganz vorne beim Kampf gegen Tierquälerei dabei wäre. „Es ist enttäuschend, dass die Öffentlichkeit fehlgeleitet worden ist durch eine künstlich erzeugte Kontroverse, die von einer radikalen Gruppe wie PETA unter die Leute gebracht wurde, die sich auf einer Mission befindet, Tiere aus Filmen und anderen Bereichen unseres Lebens zu entfernen“, hieß es weiter. „Wir sind die ersten, die Gewalt und Missbrauch erkennen und bekämpfen und nichts dergleichen geschah am Set von ‚Bailey‘“.
PETA hatte noch kürzlich angekündigt, eine Kopie des unabhängigen Gutachtens anzufordern. „Bailey - Ein Freund fürs Leben“ wird am 23. Februar 2017 in deutschen Kinos starten.