Platz 1: „The Hateful 8“ (Ennio Morricone)
2016 erhielt Filmmusik-Legende Ennio Morricone für seinen Score zu „The Hateful 8“ endlich seinen längst überfälligen Oscar in der Kategorie Beste Filmmusik – und das völlig zu Recht! Denn mit seiner Musik für Quentin Tarantinos achtes Regiewerk schuf Morricone eine Western-Score, wie man ihn so noch nicht gehört hat: Seine unheimlichen, gespenstischen und düsteren Klänge könnten zuweilen auch aus einem Horrorfilm stammen (und manchmal tun sie das auch, denn Morricone zitiert eigene Stücke aus „Exorzist II – Der Ketzer“ und „Das Ding aus einer anderen Welt“). In einigen Passagen erinnern seine nervenaufreibenden Streicherpassagen gar an die großen Werke des Hitchcock-Komponisten Bernard Herrmann („Psycho“, „Vertigo“), während das Trompetensolo im Titel „La Lettera di Lincoln“ wie eine Verneigung vor Antonín Dvořáks berühmter Sinfonie „Aus der Neuen Welt“ anmutet. Die Musik zu „The Hateful 8“ ist ein großartiges und ungewöhnliches Werk, das den Altmeister Morricone in großer Form zeigt.
Anspieltipp: „Neve (Snow)“