„Ghost In The Shell“
Wie „Akira“ ist auch „Ghost In The Shell“ von Mamoru Oshii („Jin-Roh“) ein absolut wegweisendes Anime-Meisterwerk. In dem stark philosophisch geprägten Sci-Fi-Actioner, der auf dem gleichnamigen Manga von Masamune Shirow („Appleesed“) basiert, leben die Menschen der Zukunft nur noch teilweise in ihren biologischen Körpern – den Rest haben sie gegen künstliche Elemente ausgetauscht. Oft bleibt nur noch der Teil des Gehirns als menschliches Gewebe übrig, in dem die Persönlichkeit sitzt, der sogenannte „Ghost“. Als sich der Cyber-Terrorist Puppet Master in die Ghosts einiger Cyborgs hackt und diese manipuliert, damit sie für ihn Verbrechen begehen, wird die Special-Ops-Agentin Motoko Kusanagi auf den Plan gerufen. Die mit ihrer Identität hadernde Cyborg-Dame soll den Terroristen zur Strecke bringen...
Bahnbrechend war „Ghost In The Shell“ bei seinem Kinostart im Jahr 1995 nicht nur für seine kritische Hinterfragung nach dem Sinn oder Unsinn menschlicher Existenz in unserer wachsenden virtuellen Welt, sondern auch bezüglich seiner visuellen Umsetzung. Um die Verflechtung klassischer Animation mit computergenerierten Effekten zu bewerkstelligen, wurde auf digital generierte Animationen (DGA) zurückgegriffen. Neben den faszinierenden Bildern weiß auch die atmosphärische, geradezu hypnotisierende Filmmusik von Kenji Kawai („Ip Man“, „Ring“) zu begeistern. Bevor Rupert Sanders („Snow White & The Huntsman“) das Science-Fiction-Abenteuer mit Scarlett Johansson in der Hauptrolle 2017 als Hollywood-Realfilmadaption in die Kinos bringen wird, sollte man sich zuvor unbedingt das großartige Original ansehen!