Regisseur: Daniel Myrick, Eduardo Sánchez
Wer „Found Footage“ hört, denkt vermutlich zuerst an „Blair Witch Project“. Die Filmemacher Daniel Myrick und Eduardo Sánchez legten mit ihrem pseudodokumentarischen Horrorfilm 1999 den Grundstein für einen Trend, der bis heute anhält. Die verwackelten, hektischen Kameraaufnahmen wurden von drei unbekannten Jungschauspielern in einem Dorf in Maryland gemacht – ohne Skript. In acht radikalen Drehtagen erhielten sie per Funk neue Details zu den Drehorten und ihre Essensrationen wurden reduziert, sodass sich ihr Zustand möglichst realitätsgetreu verschlechterte. Mit diesem extremen, aber effektiven Aufwand konnte eine authentische Atmosphäre aus Angst kreiert werden, die schließlich auch noch mit einer perfekten Strategie vermarktet wurde: Auf einer Homepage sammelten Myrick und Sánchez als Tatsachenbericht getarnte Fakten über das Verschwinden des Trios und den Mythos der Hexe von Blair.
Am Ende kostete „Blair Witch Project“ nicht mehr als 60.000 US-Dollar, spielte allerdings schon am Startwochenende knapp 29 Millionen ein und konnte schlussendlich weltweit phänomenale 248 Millionen umsetzen. Im Guinness-Buch der Rekorde löste der Found-Footage-Schocker somit den damaligen Rekordhalter „Mad Max“ als profitabelster Film aller Zeiten ab.