„Enemy“
Geschichtsprofessor Adam (Jake Gyllenhall) führt ein karges, langweiliges Leben zwischen Vorlesungen, Korrekturen und lieblosem Sex mit Freundin Mary (Mélanie Laurent). Doch eines Tages macht er in einem alten Independentfilm eine erstaunliche Entdeckung: Adam sieht einen Schauspieler, der ihm exakt gleicht. Schließlich nimmt der Professor Kontakt zu seinem Doppelgänger auf – das hat bald äußerst bizarre und gefährliche Folgen.
Der Psycho-Thriller von Regisseur Denis Villeneuve („Sicario“) ist eine surreale, oft sehr rätselhafte, aber ungemein spannende Charakterstudie. Die durchgehend dichte Atmosphäre der Verunsicherung erreicht ihren Höhepunkt in der letzten Szene, in der sich Adams neue Freundin scheinbar urplötzlich in eine monströse Vogelspinne verwandelt. Doch in Wahrheit kulminiert hier letztlich eine großangelegte Mindfuck-Struktur, in der das Spinnenmotiv schon vorher allgegenwärtig ist: Mal bewegen sich riesige Spinnen durch ein surreal wirkendes Toronto, dann träumt Adam von einer nackten Frau mit dem Kopf einer Vogelspinne. Von der verzwickten Doppelgänger-Thematik ganz zu schweigen: „Enemy“ ist ein tiefenpsychologisch ausgefeilter Mindfuck-Film zum Rätselraten.