„Memento“
Leonard Shelby (Guy Pearce) hat sein Kurzzeitgedächtnis verloren, nachdem er mit ansehen musste, wie seine Frau Catherine (Jorja Fox) vergewaltigt und anschließend ermordet wurde. Um seinen Alltag zu organisieren, nimmt er Polaroid-Fotos auf und macht sich Notizen. Doch sein Leben dient nur noch einem Zweck: Rache. Mit Hilfe des zwielichtigen Teddy (Joe Pantoliano) und der undurchschaubaren Natalie (Carrie-Anne Moss) versucht Leonard Licht ins Dunkel der Ereignisse zu bringen und die Verantwortlichen für das Verbrechen zu finden.
Das faszinierende, kunstvoll verschachtelte Film-Noir-Puzzle von Regisseur Christopher Nolan („Batman Begins“) besticht vor allem durch seine erzählerische Finesse. Diese ausgeklügelte Mischung aus „Rückwärts-Erzählung“ und kleinen Schritten nach vorn ist eine nicht leicht zu knackende Kopfnuss und erfordert hundertprozentige Konzentration – ein Langzeit-Mindfuck, der in erster Linie die Auffassungsgabe der Zuschauer herausfordert. Der Clou des Ganzen: Leonard Shelby hat seine Frau unwissentlich durch eine Überdosis an Insulin getötet und wurde danach immer wieder von verschiedenen Personen, wie Teddy oder Natalie, für ihre eigenen Zwecke manipuliert. Und das besonders Schöne an dem Aha-Erlebnis: Es setzt nicht nur einer überaus cleveren Konstruktion die Krone auf, sondern entwickelt dazu die emotionale Wucht einer Tragödie.