„Königreich der Himmel“ (Ridley Scott, USA & Großbritannien 2005)
Mit seinem Kreuzzug-Historienfilm war Ridley Scott 2005 ein wenig zu spät dran, denn nach dem eher enttäuschenden Einspielergebnis von „King Arthur“ und dem Flop von „Alexander“ im Vorjahr schien das Interesse für das Genre (welches Scott selbst 2000 mit dem Box-Office-Hit „Gladiator“ selbst neu entfacht hatte) schon wieder vorbei zu sein. Einen soliden Beitrag zum Genre lieferte er mit „Königreich der Himmel“ dennoch, aber sein volles Potenzial erreichte die Geschichte um Kreuzritter Balian (Orlando Bloom) erst ein Jahr später mit der Veröffentlichung des fabelhaften Extended Director’s Cut.
Völlig zu Recht wurde diese neue, um 45 Minuten längere Schnittfassung von der Kritik gefeiert und von einigen gar als einer der gelungensten Director’s Cuts überhaupt gekürt. Mit einer Gesamtlänge von nun 190 Minuten werden insbesondere die handlungszentralen Figuren und deren Motivationen deutlich besser beleuchtet. Allein die Einbeziehung des dramatischen Kapitels, in dem Sibyllas (Eva Green) Sohn nach dem Tod von König Balduin (Edward Norton) zum König von Jerusalem gekrönt wird und schon bald darauf eines tragischen Todes stirbt, macht den Director’s Cut zu „Königreich der Himmel“ zu einem Erlebnis, das wir gerne schon genau so im Kino gesehen hätten.