Harvey Keitel
Um die Dreharbeiten zu Francis Ford Coppolas Kriegs-Epos „Apocalypse Now“ ranken sich viele legendäre Geschichten – von Differenzen zwischen Regisseur und Schauspielern bis hin zu einem vom Sturm zerlegten Set. In die lange Reihe all dieser Schwierigkeiten gesellt sich auch, dass ursprünglich Harvey Keitel („Reservoir Dogs“) für die Hauptrolle des Captain Benjamin L. Willard vorgesehen war. In Interviews gestand der ehemalige US-Marine Keitel (er beendete seinen Dienst kurz vor Beginn des Vietnamkriegs), dass er Regisseur Francis Ford Coppola immerzu ermahnte, wenn er Szenen für nicht authentisch gehalten habe.
Diese ständigen Korrekturen sollen demnach unentwegt zu Zankereien zwischen den beiden geführt haben, weshalb Coppola irgendwann wohl die Hutschnur platzte und er seinen Hauptdarsteller prompt feuerte. Zu diesem Zeitpunkt hatte das Team bereits drei Wochen lang gedreht, weshalb viele Szenen mit Keitels Ersatz Martin Sheen (den Coppola zufällig am Flughafen traf) noch einmal neu gedreht werden mussten. Schlussendlich, das bestätigte der Cutter Walter Murch, schaffte es allerdings doch eine Szene mit Keitel, in der er auf einem Boot steht, in die finale Fassung – allerdings wurde diese von einem Helikopter aus gedreht, weshalb eh nur die Umrisse des Schauspielers zu erkennen sind.