(Paul Brickman, USA 1983)
Und gleich noch ein sogenannter Kultfilm mit Tom Cruise. Auf den ersten Blick scheint die Komödie auch aus heutiger Sicht eigentlich ein locker-leichter Spaß zu sein, der seinen Kultstatus (den „Risky Business“, so der Originaltitel, insbesondere in den USA genießt) doch eigentlich voll und ganz verdient hat. Man denke nur an die (Kult-)Szene, in der Cruise in Unterwäsche zu Bob Segers Hit „Old Time Rock & Roll“ das Tanzbein schwingt! Aber dann erinnert man sich auch wieder an die beabsichtigte Kritik an der Leistungsgesellschaft, die Regisseur und Autor Paul Brickman hier im Stile eines „Die Reifeprüfung“ ausüben möchte, und kommt auch schon zu einem ziemlich schwerwiegenden Problem des Films: Prostitution ist kein Spaß! Joels (Cruise) ambitionierter Plan, in der Abwesenheit seiner Eltern ihr Haus in ein Bordell zu verwandeln, um seine Schulden bezahlen zu können, verkommt hier zum großen Gag, um die simple Handlung voranzutreiben. Aus heutiger Sicht kann man darüber aber nur noch herzlich wenig lachen. Dann kann man sich auch gleich „Kinky Business“, die 1984 erschienene Porno-Version des Films, reinziehen – hier wird zumindest gar nicht erst unter dem Deckmantel einer Teenie-Komödie Prostitution zum Freizeitspaß erklärt.