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    "Fuller House" ist angeblich die meistgeschaute Serie des Jahres

    Netflix und Co. verschweigen die Abrufzahlen ihrer Serien und Filme. Ein Unternehmen will diese nun aber doch ermittelt haben und kommt zu einem überraschenden Ergebnis. Demnach wäre „Fuller House“ die insgesamt meistgeschaute Serie des Jahres.

    Netflix

    Die Datensammelfirma Symphony Advanced Media behauptet, ermitteln zu können, wie viele Zuschauer Netflix mit seinen Serienproduktionen erreicht. Daher veröffentlichte das Unternehmen nun eine Statistik. Aus der geht hervor, dass angeblich 14,4 Millionen US-Zuschauer in der sogenannten werberelevanten Zielgruppe von 18 bis 49 Jahren auf Netflix im Schnitt eine Episode der Serie „Fuller House“ in den ersten 35 Tagen angeschaut haben.

    Würde man dies auf das sogenannte Quotenrating umrechnen – das übliche amerikanische System – entspreche dies einem Wert von 10,4 – d.h.: 10,4 Prozent der möglichen Zuschauer in der Altersgruppe von 18 bis 49 Jahren haben sich „Fuller House“ angeschaut.

    Wie die Kollegen von Indiewire darlegen, wäre damit „Fuller House“ in den USA die erfolgreichste Serie der Saison 2015 / 2016. Das höchste Rating aller Serien, die im klassischen TV laufen, hat nämlich „The Walking Dead“ mit 9,6 und 12,1 Millionen Zuschauern im Schnitt pro Folge.

    Allerdings muss man dabei beachten, dass Netflix alle Episoden einer Serie gleichzeitig veröffentlicht, während bei Serien im Fernsehen meist nur eine Episode pro Woche verfügbar ist. Bei den US-Gesamt-Ratings (also den 9,6 von „Walking Dead“) wird zudem zur Berechnung die Ausstrahlung „plus 7“ herangezogen, also die eigentliche TV-Ausstrahlung sowie die Abrufe in den sieben folgenden Tagen über digitale Videorekorder oder auch Abrufe über VoD-Dienste. Die Zahlen lassen sich also nicht komplett vergleichen. Würde man bei „Fuller House“ nur sieben Tage wie bei den klassischen Serien heranziehen, hätten im Schnitt laut Symphony Advanced Media aber immer noch zehn Millionen Zuschauer jede Episode gesehen, was auch nicht weit hinter „Walking Dead“ liegt. Die Ausweitung auf 35 Tage unternahm das Unternehmen aber für die Berechnung der eigenen Zahlen, um dem Umstand Rechnung zu tragen, dass viele Zuschauer in nur sieben Tagen nicht alle 13 Episoden schauen konnten, so die niedrigeren Zahlen für die späteren Folgen den Gesamtschnitt nach unten ziehen. Zudem ist man bei Netflix-Serien zeitlich natürlich etwas unabhängiger, was zum späteren Anschauen einlädt, während die Serien im klassischen TV immer noch das Gros der Zuschauer bei der zeitlich genau festgelegten ersten Ausstrahlung machen.

    „Fuller House“ ist übrigens nicht die einzige Netflix-Serie, die nach dem Modell von Symphony Advanced Media ein besseres Rating als jede klassische Serie erreicht. Der Doku-Erfolg „Making A Murderer“ schaffte es auf ein Rating von 9,7 und 13,4 Millionen Zuschauer pro Folge im Schnitt (in der Gruppe von 18 bis 49 Jahren). Hier zeigt sich auch besonders der Unterschied mit dem Berechnungsmodell von Symphony Advanced Media. Würde man nur die ersten sieben Tage berechnen, hätte „Making A Murderer“ laut der Datensammelfirma kaum Zuschauer. Die Serie explodierte erst nach der ersten Woche, sodass die Durchschnittsquote pro Episode nach 35 Tagen um 815% höher ist als die nach sieben Tagen.

    Laut Symphony Advanced Media folgen übrigens weitere Netflix-Serien aus der Saison 2015 / 2016 mit deutlichem Abstand: „Jessica Jones“ kommt auf ein Rating von 4,5 und 6,3 Millionen Zuschauer. „House Of Cards“ auf dem vierten Platz hat ein Rating von 3,5 und 4,9 Millionen Zuschauer in den USA im Episodenschnitt.

    Angemerkt werden muss noch, dass Netflix-Führungskraft Ted Sarandos in der Vergangenheit wiederholt äußerte, dass die Daten von Symphony Advanced Media nicht zutreffend seien (ohne aber Gegenzahlen zu nennen). Die Bosse der klassischen US-Sender glauben dagegen, dass die Zahlen sehr nah an der Realität sind.

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