Casino Royale (1967)
Auch hinter den Kulissen der überdrehten Geheimagenten-Parodie ging es chaotisch zu, weil Hauptdarsteller Peter Sellers auf einer Party beleidigt wurde. Nachdem der Hollywood-Produzent Gregory Ratoff die Rechte an dem ersten James-Bond-Abenteuer „Casino Royale“ von Ian Fleming für einen Spottpreis erworben hatte, nahm er mit dem Studio Columbia Pictures und fünf verschiedenen Regisseuren eine Bond-Parodie mit Peter Sellers, Orson Welles und Woody Allen in Angriff, die allerdings von zahlreichen Problemen hinter den Kulissen geprägt war.
So geriet Bond-Darsteller Peter Sellers schon bald mit Orson Welles aneinander, was so weit ging, dass sich die beiden sogar weigerten, bei gemeinsamen Szenen zusammen vor der Kamera zu stehen. Doch das war erst die Spitze des Eisbergs, denn zu einem richtigen Desaster kam es, nachdem Sellers auf einer Party fälschlicherweise von Columbia Boss Leo Jaffe für Woody Allen gehalten wurde. Sellers spielte mit und tat so, als wäre er Allen, doch dieser Witz ging für ihn nach hinten los. Jaffe regte sich nämlich vor dem vermeintlichen Allen über dieses Arschloch Sellers auf, das mit seinen Wut-Anfällen die ganze Film-Crew terrorisiere und mit seinen Sperenzchen nicht nur das Budget sprenge, sondern auch die ganze Produktion zur Hölle mache.
Wann Jaffe sein Irrtum aufging, ist indes nicht ganz klar, aber möglicherweise klingelten ja am nächsten Morgen die Alarmglocken bei ihm. Denn dann merkte das Filmteam, dass Sellers nicht am Set erschienen war. Mit der Zeit stellte sich sogar heraus, dass der Darsteller so eingeschnappt war, dass er Amerika verlassen hatte, um sich in Schweden (!) von Jaffes Verunglimpfungen zu erholen. Die Dreharbeiten mussten deshalb ohne den ursprünglichen Hauptdarsteller fortgesetzt werden und wurden noch chaotischer, als sie es ohnehin schon waren. So wurde unter anderem das Drehbuch überarbeitet, in dem nun mehrere Bonds auftauchten.
Peter Sellers tauchte übrigens trotz seines gekränkten Egos irgendwann wieder am Set auf.