Das Bolshoi-Theater in Moskau ist die kulturelle Institution Russlands schlechthin, doch 2013 kam es zu einem Skandal, der in der ganzen Welt für Aufsehen sorgte: Ein Tänzer hat aus Neid den damaligen künstlerischen Leiter Sergei Filin mit Säure angegriffen, was Verbrennungen dritten Grades und ein blindes Auge zur Folge hatte. Der Vorfall offenbarte schwerwiegende Probleme hinter den Kulissen, in denen Eifersucht, Intrigen und Machtspiele an der Tagesordnung zu sein scheinen und die das traditionelle Haus von innen bedrohen.
Für seine Doku „Bolshoi Babylon“ nimmt Regisseur Nick Read die Säureattacke von 2013 zum Ausgangspunkt, um fernab der Bühne die Hintergründe und den seelischen Status einer ganzen Gruppe von Menschen zu beleuchten. Ab dem 21. Juli 2016 können deutsche Kinogänger hinter die glanzvolle Fassade des Balletts und in finstere Abgründe blicken.