Auf einem regennassen Fußballplatz mitten in der Hauptstadt kicken sportbegeisterte Nachwuchsspieler von Union Berlin Ende Juni 2014 unermüdlich die Bälle über den Rasen. Bisher ahnt keiner, dass Deutschland in wenigen Wochen Fußball-Weltmeister wird – die WM-Prognosen sind noch so grau wie das Wetter an diesem Vormittag. Wir bemerken die ersten Grasflecke auf den roten Trikots der Spieler, ein Ball schießt weit übers Tor hinaus, landet gefährlich nah neben uns - beim Besuch am Set der Komödie „Seitenwechsel“ sind wir mittendrin statt nur dabei!
Als sich das Wetter am frühen Nachmittag endlich bessert, treten auch die prominenten Trainer der Mannschaft auf den Plan: Wotan Wilke Möhring und Axel Stein! Oder genauer: der Körper von Wotan Wilke Möhring, in dem die Seele von Mina Tander steckt. Ihr versteht nur noch Bahnhof? Wir klären auf:
Regisseurin Vivian Naefe erzählt in „Seitenwechsel“ (Kinostart: 2. Juni 2016) die aberwitzige Geschichte von Psychologin Teresa (Mina Tander) und Fußballtrainer Alex (Wotan Wilke Möhring), die nach 15 Jahren nur noch nebeneinander her leben und kurz vor der Scheidung stehen. Während eines heftigen Gewitters und einem noch heftigeren Streit passiert dann das Unglaubliche: Teresa und Alex tauschen die Körper – das Chaos ist vorprogrammiert!
Doch nicht nur die Frage, wie sie den „Fluch“ rückgängig machen können, beschäftigt die beiden. Auch der Job des jeweils anderen stellt den Pragmatiker Wotan als frischgebackene Psychologin und die einfühlsame, aber verkopfte Teresa als Fußballtrainer vor riesige Herausforderungen…
… und dann kommt auch schon Mina Tander (als Alex im Körper seiner Frau) in High Heels über das Fußballplatz-Set getorkelt, um seiner Frau (im Körper eines Mannes) Tipps fürs Training zu geben! Geschlechter-Comedy pünktlich zum Start der Europameisterschaft 2016!
Ein starkes Team – Möhring und Naefe
Regisseurin Vivian Naefe (4,5-Sterne für den großartigen „Die wilden Hühner und die Liebe“) arbeitet für „Seitenwechsel“ bereits zum vierten Mal mit Wotan Wilke Möhring zusammen, der für sie die Idealbesetzung für die Rolles des kickenden Körpertauschers darstellt: „Elyas M’Barek wäre zu jung für die Rolle, Florian David Fitz ist nicht sportlich genug, Til Schweiger zu alt - aber Wotan passt super in die Rolle und versteht auch noch was von Fußball.“ Zugleich erfüllt sich Naefe mit der Komödie einen Herzenswunsch: „Ich liebe das Genre seit ‚Big‘ mit Tom Hanks, der 1988 erschien. Da wird die Komödie auf die Spitze getrieben: Den Kern bildet eine Person, die aus ihrer Komfortzone herausgerissen wird und sich auf einem Feld beweisen muss, auf dem sie sich gar nicht zurechtfindet. Das lässt sich besonders toll darstellen, wenn jemand dazu auch noch im falschen Körper steckt.“ Auch Stamm-Kollege Wotan Wilke Möhring kann ihr da nur zustimmen: „Der Film ist eine Art modernes Märchen. Trotzdem bietet er auch feine Szenen, eine vorsichtige Annäherung, ein langsames Wieder-Entdecken des Anderen und der gemeinsamen Liebe.“