Die Motivation der Superhelden
In den Comics: Die lange Geschichte des Marvel-Universums und der in unzähligen Comics entwickelte Charakter der jeweiligen Helden bestimmen zunächst, welchem Lager sie sich zugehörig fühlen. Doch auch in „Civil War“ selbst wird immer wieder die psychologische Motivation einzelner Figuren herausgearbeitet: Iron Man etwa unterstützt die Registrierung erst, als Miriam Sharpe, die Mutter eines von Nitro getöteten Jungen, ihm die Schuld am Tod ihres Sohnes gibt. Und Sue Storm schließt sich Captain America erst an, nachdem der Superheld Goliath beim Kampf zwischen den beiden Parteien getötet wurde.
Im MCU: Miriam Sharpe (Alfre Woodard) tritt auch in „The First Avenger: Civil War“ auf und unterstellt Tony Stark, Schuld am Tod ihres Sohnes während der Ereignisse von „Avengers 2: Age Of Ultron“ zu sein. Doch hier ist das nur der Tropfen, der das Fass für Tony Stark zum Überlaufen bringt: In „Avengers 2“ hat Tony schließlich eigenhändig den mächtigen Killerroboter Ultron erschaffen, ohne die Konsequenzen seiner Taten zu bedenken. Nun plagen ihn Schuldgefühle und die Vorstellung, die Verantwortung für seine Taten in andere Hände abzugeben, ist für ihn sehr verlockend.
Auch die Motivation der anderen Helden machen die Regisseur Joe und Anthony Russo und ihre Autoren Christopher Markus und Stephen McFeely klar: War Machine etwa ist es als Berufssoldat gewöhnt, Befehle zu befolgen, und Black Widow folgt dem Weg des geringsten Widerstands und unterwirft sich ebenfalls der Kontrollbehörde. Captain America wiederum hat mit Organisationen wie HYDRA und S.H.I.E.L.D schlechte Erfahrungen gesammelt und fürchtet, dass Superhelden von Politikern missbraucht werden könnten.