In der ersten Staffel haben Fans, die die Bücher nicht kennen, wohl noch gedacht, der von Sean Bean gespielte Ned Stark sei die „Game Of Thrones“-Figur, die heraussticht und bei der Fülle an Charakteren so etwas wie der zentrale Protagonist ist. Doch das hat sich nach seinem Tod auch schnell wieder erledigt. Die Fantasy-Reihe hat ziemlich viele Figuren zu bieten, die Bücher noch mehr als der TV-Ableger. Da ist es manchmal nicht ganz einfach, klar zu definieren, wer nun eigentlich die paar Hauptfiguren sind – vor allem, wenn sich sogar besonders wichtige Personen mit sehr viel Handlungszeit Personen unvermittelt ins Reich der Toten verabschieden. Mathematik-Professor Andrew J. Beveridge und Student Jie Shan haben sich den Stoff mal näher angesehen und Berechnungen angestellt, um DEN wahren Protagonisten zu bestimmen.
Dabei haben die Wissenschaftler einen genauen Blick auf den dritten Roman der Reihe mit dem Titel „A Storm Of Swords“ geworfen – in Deutschland ist der Band in zwei Teilen erschienen, als „Sturm der Schwerter“ und „Die Königin der Drachen“. Die dritte und vierte Staffel der Serien-Adaption basieren auf der Vorlage. Für ihr Papier „Network Of Thrones“ bedienten sich die Mathematiker der Netzwerkanalyse und untersuchten folgende Faktoren (via Entertainment Weekly): Zu wie vielen anderen Figuren jemand eine Verbindung hat, wie oft sie miteinander agieren und wie wichtig die Leute sind, zu denen sie Verbindungen haben. Dabei kam heraus, dass Tyrion Lannister, Jon Snow und Sansa Stark im dritten Buch herausstechen. Als sogenannte „Hand des Königs“ stehe Ersterer eindeutig im Zentrum der politischen Machenschaften in Königsmund (aka King’s Landing), der Hauptstadt von Westeros. Der Analyse folgend sei der in der Serie von Peter Dinklage verkörperte Tyrion also der wahre Protagonist des Buches.
Spannend wäre nun die Frage, wie es sich mit den anderen Bänden der Reihe und den Staffeln der Serie verhält. Tyrion bleibt nicht lange die rechte Hand des Königs und wird sogar des Mordes an seinem Neffen und Königs Joffrey Baratheon angeklagt, ehe er schließlich aus dem Reich flieht. Seine Verbindungen und auch sein Status sind in der fünften Staffel dann viel geringer als zuvor – mittlerweile befindet er sich ja nicht einmal mehr in Westeros, sondern in Essos.
Die Idee einer einzigen „Game Of Thrones“-Hauptfigur scheint insgesamt etwas abwegig, wenn man bedenkt, dass Fans immer wieder mit den Auswirkungen des Leitsatzes „Alle Menschen müssen sterben“ konfrontiert werden. So haben schon zahlreiche Mitspieler im Kampf um den Eisernen Thron ihr Leben gelassen.
Wen es als nächstes trifft oder ob die Zuschauer vielleicht doch mit der Wiederauferstehung eines toten Fanlieblings erfreut werden, zeigt sich ab dem 24. April 2016, wenn die Episoden der sechsten Staffel auf HBO ausgestrahlt werden und einen Tag danach auch hierzulande auf Sky verfügbar sind.