Platz 19: „Manche mögen’s heiß“
(Billy Wilder, USA 1959)
Wenn ein Schauspieler sich für eine Rolle als Frau verkleidet (andersherum ist das zumindest im Komödienfach so gut wie nie der Fall), dann kann man normalerweise davon ausgehen, dass der Karrieretiefpunkt des betreffenden Darstellers erreicht oder zumindest nicht mehr weit entfernt ist. Dass es auch ganz anders gehen kann, zeigt Billy Wilder in „Manche mögen’s heiß“: Hier wird die Prämisse „Männer in Frauenklamotten“ nicht etwa für klischeetriefende und niveaulose Zoten genutzt, sondern mit dem nötigen Ernst behandelt und in vieler Hinsicht konsequent weiter gedacht, als das sonst der Fall ist – in dieser Form hat diese häufig sträflich misshandelte Grundidee in der Tat riesiges Potential. So ist seine Gaunerkomödie dann schlicht und ergreifend zeitlos witzig, voller skurriler, von blendend aufgelegten Darstellern gespielter Figuren und bietet noch dazu den vermutlich besten Schlussgag der (Komödien-)Filmgeschichte.