Platz 20: „Das Boot“
(Wolfgang Petersen, Deutschland 1981)
Mit einem einzigen Schlag hat sich Regisseur Wolfgang Petersen seinen Platz in den Filmgeschichtsbüchern gesichert. Seine Kinoverfilmung von Lothar-Günther Buchheims gleichnamigem Besteller „Das Boot“ ist nicht nur überragend gespielt und perfekt inszeniert, sondern vor allem von brutaler Authentizität, die einem immer wieder die Kehle zuschnürt. Das düstere Kriegsdrama ist ein unausgesprochenes Plädoyer gegen den Krieg, ohne dies explizit zu erwähnen. Die Bitternis dieses Himmelfahrtskommando, das die U-Boot-Besatzung der U96 noch voller Tatendrang in Angriff nimmt, erreicht im „schwimmenden Sarg“ tragische Dimensionen - von tumber Schwarz-Weiß-Malerei hält sich Petersen so fern wie es nur geht. Für den Ostfriesen war „Das Boot“ die Eintrittskarte nach Hollywood, wo er Blockbuster wie „In the Line of Fire“, „Outbreak“, „Troja“ oder „Der Sturm“ drehte. Das Tolle: „Das Boot“ ist so unverwüstbar gut, dass es beinahe egal ist, welche der drei populären Schnittversionen man sich ansieht … die zweieinhalbstündige Kinoversion, den dreieinhalbstündigen Director’s Cut oder die lange fünfstündige Fernsehfassung – alle Varianten haben ihren speziellen Reiz.