Platz 41: „L.A. Confidential“
(Curtis Hanson, USA 1997)
Die Romane des amerikanischen Neo-Noir-Maestros James Ellroy galten aufgrund ihrer höchst schattigen Protagonisten, ihrer enormen Komplexität, ihrer politisch beizeiten höchst unkorrekten Tonalität und Sprache und nicht zuletzt aufgrund ihrer teils schockenden Härte als unverfilmbar. Daran hat sich bis auf eine Ausnahme auch nichts geändert. Ausgerechnet der zuvor und danach vor allem als Routinier aufgefallene Curtis Hanson hat es geschafft, eines von Ellroys düstersten, komplexesten und besten Romanen für die Leinwand zu adaptieren und quasi mühelos eines der großen Cop-Thriller-Meisterwerke der Neunziger aus dem Ärmel zu schütteln. Im Los Angeles der 50er erschüttert ein Blutbad in einem Diner die Öffentlichkeit. Schnell sind mit ein paar schwarzen Tunichtguten Sündenböcke ausgemacht und bald darauf tot, doch zweifeln drei Cops (Kevin Spacey, Guy Pearce und der vor Intensität brodelnde Russell Crowe) an der offiziellen Version und stoßen in ein kriminell verwobenes Wespennest, in das auch ihr gemeinsamer Mentor Dudley Smith (James Cromwell) verwickelt ist. „L.A. Confidential“ ist schamlos unterhaltsames, brodelndes, erlesen ausgestattetes Kino der besten Sorte, das seinen Reiz nicht zuletzt aus seiner Doppelbödigkeit und seiner Komplexität zieht. Curtis Hansons Ellroy-Verfilmung fordert seinen Zuschauern einiges an Konzentration ab, um dem Geschehen zu folgen und noch während einem der Kopf qualmt, um hier alles zu verstehen, bekommt man immer wieder harte Schläge aus unerwarteten Richtung vor den Latz geknallt. Ein Thriller für ein denkendes Publikum.