Platz 74: „Stalker“
(Andreï Tarkovski, Deutschland/Russland 1979)
Mit „Stalker“ verabschiedet sich Andrei Tarkovski nach dem bereits meisterlichen „Solaris“, der sieben Jahre früher entstand, endgültig von allen bis dahin gültigen Regeln filmischer Zukunftsvisionen. „Stalker“ spielt weder auf einem Raumschiff noch in einem betont futuristischen irdischen Setting. Der Film entfaltet sich zudem in einem äußerst gemächlichen Tempo und Tarkovski ersetzt äußere Action durch einen außerordentlichen philosophischen Tiefgang. Die Handlung rankt sich um „die Zone“, ein geheimnisvolles Gebiet, in dem merkwürdige Dinge vor sich gehen. Diese Zone ist möglicherweise von Außerirdischen geschaffen worden, doch so genau kann das niemand sagen. Der Zutritt ist strengstens verboten und die Grenzen werden vom Militär bewacht. Doch es gibt den „Stalker“, einen Ortskundigen, der illegal Neugierige in die Zone bringt. Diesmal führt er einen Schriftsteller und einen Professor in das mysteriöse Gebiet. Ihr Ziel ist ein Ort in der Zone, der als „Raum der Wünsche“ bekannt ist. Dort sollen sich Gerüchten und Erzählungen nach tatsächlich alle Wünsche… „Stalker“ ist feinfühlig erzählt und auf beste Weise vieldeutig und komplex, eine einzigartige filmische Verbindung aus Poesie und Mystik.