Platz 76: „Höllenfahrt nach Santa Fe“
(John Ford, USA 1939)
Mit „Höllenfahrt nach Santa Fé“ (so der unsinnige alte Titel - die Fahrt geht nach Lordsburg) feierte der ultimative Westernstar, der „Duke“ John Wayne, seinen Durchbruch und Meisterregisseur John Ford machte sein Publikum mit den bizarren Felsen im Monument Valley bekannt, wo er in der Folge regelmäßig drehte und wo unter anderem auch zwei Szenen aus „Spiel mir das Lied vom Tod“ entstanden. Ford schickt eine bunt zusammengewürfelte Reisegruppe in der Kutsche auf den Weg durch gefährliches Indianergebiet: Da gibt es das leichte Mädchen, den versoffenen Arzt, den Spieler, die Offiziersgattin, den Bankier und den vom Sheriff gesuchten Ringo (John Wayne) – ein wahrer Mikrokosmos der Gesellschaft, den der Regisseur auf der abenteuerlichen Reise mit Klarsicht und Strenge, aber auch mit Mitgefühl und Versöhnlichkeit betrachtet. Dabei entpuppen sich vermeintliche Vorzeigebürger als Halunken und die Verachteten und Verlorenen werden zu Helden. Das Ganze präsentiert uns Ford in wunderbar ausdrucksvollen Hell-Dunkel-Kontrasten und garniert es mit einem auch heute noch beeindruckenden Indianer-Überfall.