Platz 79: „Fitzcarraldo“
(Werner Herzog, Peru/Deutschland 1982)
Die bizarre Geschichte des von den Peruanern „Fitzcarraldo“ genannten Exzentrikers Brian Sweeney Fitzgerald, der mitten im Dschungel ein Opernhaus errichten will, stellt den Höhepunkt der berühmt-berüchtigten Zusammenarbeit von Werner Herzog und Klaus Kinski dar. In der Figur des Fitzcarraldo vereinigt sich die Getriebenheit Herzogs, der nach eigener Aussage immer wieder danach aus ist, auch körperlich an Grenzen zu gehen, an die außer ihm niemand gehen würde, mit dem verrückten Genie Kinskis, der sich hier einmal mehr selbst zu spielen scheint. Der absolute Wahnwitz des Vorhabens sowohl von „Fitzcarraldo“, als auch von Herzog, kristallisiert sich in der Szene heraus, in der ein wirklicher Flussdampfer von echten Indios über einen realen Berg im peruanischen Dschungel gezogen wird. Gerade in Zeiten eines teilweise geradezu verbissen realistischen, kleinmütigen deutschen Kinos tut es gut sich daran zu erinnern, dass der Deutsche Film auch schon solche größenwahnsinnigen Visionäre hervorgebracht hat.