Platz 91: „Glengarry Glen Ross“
(James Foley, USA 1992)
„Glengarry Glen Ross“ ist eine der herausragenden Perlen des 90er-Jahre-Kinos, obwohl das kammerspielartige Drama in den Lichtspielhäusern fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit lief. Seinen Ruf hat sich James Foleys zynisches Dialogfeuerwerk erst im Laufe der Jahre aufgebaut. Eine Gruppe von Immobilienmaklern (Al Pacino, Ed Harris, Alan Alda, Jack Lemmon) kämpft in ihrem tristen, vom Tageslicht kaum erreichbaren Büro ums Überleben, nachdem sie von der Firmenleitung massiv unter Druck gesetzt wird. Wer keine Abschlüsse liefert, hat keinen Job mehr! Es sind zuallererst David Mamets grandiose Dialogschlachten, die „Glengarry Glen Ross“ zu einem Ereignis auswachsen lassen. Das hochkarätige Ensemble spielt sich auf engstem Raum in Ekstase - jede noch so kleine Geste sitzt, Wortschwall auf Wortschwall peitscht auf den staunenden Betrachter ein. Und wer die besten sieben Minuten von Alec Baldwins Karriere mit seiner legendär-arroganten „Fuck you is my name“-Ansprache noch nicht gesehen hat, sollte dieses Kleinod der 90er Jahre unbedingt für sich entdecken.