Das glaubten die Zuschauer:
Im Jahre 1987 heuerte der Autohändler Jerry Lundegaard zwei Kleinganoven an, die seine Frau entführen sollten. So wollte er von seinem Schwiegervater Lösegeld erpressen, das ihn auf einen Schlag aus seiner finanziellen Misere befreien könnte. Doch die Entführung lief bald aus dem Ruder und die beiden Gangster hinterließen eine blutige Spur, die ihresgleichen sucht.
Das ist die ganze Wahrheit:
Manchmal schreibt das Leben die verrücktesten Geschichten, aber die Story von „Fargo“ gehört nicht dazu. Im Vorspann heißt es dabei noch: „Dies ist eine wahre Geschichte. Die in diesem Film dargestellten Ereignisse beruhen auf einem Verbrechen, das im Jahr 1987 in Minnesota geschah. Auf Wunsch der Überlebenden wurden die Namen geändert. Aus Respekt vor den Toten wurde der Rest der Geschichte genau so erzählt, wie sie sich zugetragen hat.“ Aufmerksamen Zuschauern wird aber nicht der Hinweis im Abspann entgehen, in dem es wiederum heißt: „Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind nicht beabsichtigt…“ Ein klarer Widerspruch!
Regisseur Joel Coen klärte später in einem Interview auch auf, was es mit diesem sonderbaren Widerspruch auf sich hatte. Denn die Behauptung am Anfang sei nur ein Scherz und die Geschichte sei frei erfunden. Doch Zuschauer seien nun einmal viel gewillter, die verrücktesten Geschichten zu akzeptieren, solange sie nur wahr sind.
Auch ohne allzu großen Wahrheitsgehalt avancierte „Fargo“ schließlich zum Kultfilm und zog im Jahre 2014 eine Serie nach sich, die es bislang auf zwei Staffeln gebracht hat.