(Verfügbar seit: 11. Februar 2016)
Darum geht’s: Im Jahre 1902 reist die neugierige junge Britin Gertrude Lowthian Bell (Nicole Kidman) mit Erlaubnis ihres Vaters nach Teheran, wo sie sich prompt in den Spieler Henry Cadogan (James Franco) verliebt. Da ihr Vater eine Hochzeit jedoch strikt ablehnt, gehen sie getrennte Wege. Fortan widmet sich Gertrude voll und ganz der lokalen Kultur und Politik des Nahen Ostens, wodurch sie sich mit der Zeit zur Expertin und Schlüsselfigur in der Beziehung zwischen den örtlichen Machthabern und den Briten entwickelt.
Darum anschauen: Werner Herzog liefert mit einer optimal besetzten Nicole Kidman ein starkes Porträt einer starken und einflussreichen Frau, die sich in der politischen Männerdomäne durchsetzt und dort mehr Wertschätzung von den Entscheidungsträgern des Nahen Ostens erfährt, als von ihren eigenen Landsmännern. Besonders aktuell ist Herzogs Drama auch im Zusammenhang mit den katastrophalen Zuständen im Nahost-Gebiet, zu deren (Un-)Ordnung Bell maßgeblich beigetragen hat. Freunde straffer und zielgerichteter Narration könnten allerdings Probleme mit Herzogs langsamen Erzähltempo haben.