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    "Zoomania": Der FILMSTARTS-Familientipp zum Wochenende!

    In seiner 14-täglichen FILMSTARTS-Kolumne macht Rochus Wolff Vorschläge für den nächsten Familien-Filmabend - und zwar nicht nur aus der Perspektive eines Filmkritikers, sondern vor allem auch mit seiner Erfahrung als zweifacher Familienvater.

    Ein tierischer Spaß für krimifitte Kids

    Disney

    Judy Hopps ist keine gewöhnliche Häsin. Zwar stammt sie – wie die meisten Hasen – aus einer Familie von Karottenfarmern, aber statt in die Pfotenstapfen ihrer Eltern zu hüpfen, schließt sie als Jahrgangsbeste die Polizeiakademie ab und tritt anschließend als erstes Nagetier überhaupt den Dienst im zentralen Polizeirevier der Hauptstadt Zoomania an: Judy wird von den Medien und vom Bürgermeisteramt zum Vorbild für zukünftige Aspiranten gekürt, aber damit fangen die eigentlichen Probleme erst an…

    Disney

    Es gibt in Disneys „Zoomania“ eine Menge Dinge, die an unsere heutige Gegenwart erinnern - Handys, Kameraüberwachung, Förderung von Minderheiten. Nur sind eben alle Figuren Tiere: Pflanzenfresser und Raubtiere leben in der titelgebenden Metropole friedlich und zivilisiert miteinander – und der Kinobesuch lohnt sich allein schon wegen der zahllosen visuellen Gags, die die praktischen Herausforderungen etwa des Nebeneinanderlebens von Tropentieren und Eisbären behandeln. Bereits die Zugfahrt, mit der das Landei Judy am Anfang in die große Stadt kommt, eröffnet ein atemberaubendes Tierreich-Panorama – und dieses Glücksgefühl wiederholt sich später bei vielen kreativen Details (etwa eine Verfolgungsjagd durch „Little Rodentia“, das Miniaturviertel für kleine Nagetiere).

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    Weil niemand sie so richtig ernst nimmt, muss Hopps in der Polizeitruppe erst einmal Falschparker aufschreiben. Eher durch Zufall stolpert sie in einen Entführungsfall und deckt mit Hilfe des Trickbetrügers Nick Wilde (einem Fuchs, der keine besonders hohe Meinung von der Intelligenz der Nagetiere hat) eine Verschwörung auf, bei der es um nicht weniger geht als das friedliche Zusammenleben aller Tiere der Stadt. „Zoomania“ ist clever und spannend inszeniert, mit ein paar bedrohlichen Momenten, die empfindsameren Kindern durchaus Angst machen könnten. Der zentrale Kriminalfall offenbart im Verlauf des Films immer weitere Verknotungen, was für junge Zuschauer verwirrend sein kann, die im Krimi-Genre noch nicht so bewandert sind. Meine eigenen Kinder hatten nach der Vorstellung jedenfalls noch so einigen Klärungsbedarf.

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    Das ändert aber nichts daran, dass den Regisseuren Bryon Howard und Rich Moore hier ein Film gelungen ist, der erfrischend selbstverständlich über die Botschaften anderer Animationsabenteuer hinausweist: Auch wenn „Zoomania“ zunächst eine typische amerikanisch Selbstoptimierungsphantasie zu sein scheint (du kannst alles schaffen, wenn du es nur genug willst), geht es in Wahrheit doch um Vorurteile gegenüber anderen, um Rassismus und Sexismus sowohl am Arbeitsplatz als auch in der Gesellschaft. Die Herablassung, mit der Judy von den anderen Polizisten (alle männlich, alle groß, viele Raubtiere) behandelt wird, der Argwohn, mit dem Raubtiere und Pflanzenfresser einander betrachten: Viel deutlicher kann man eigentlich nicht werden, und doch wirkt es in „Zoomania“ nie bemüht oder aufgesetzt. Die angeschnittenen Themen ergeben sich stattdessen elegant und zwingend aus dem Krimiplot – und das ist auch für Kinder sofort ersichtlich. In dieser Hinsicht gab es für meinen Nachwuchs jedenfalls überhaupt keine Verständnisprobleme.

    In diesen Kinos läuft „Zoomania“ am kommenden Wochenende.

    Rochus Wolff, Jahrgang 1973, ist freier Journalist und lebt mit seiner Frau und seinen zwei Kindern im Grundschulalter in Berlin. Sein Arbeitsschwerpunkt ist der Kinder- und Jugendfilm; seit Januar 2013 hält er in dem von ihm gegründeten Kinderfilmblog nach dem schönen, guten und wahren Kinderkino Ausschau.

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