„Bambule”
Eigentlich wollte die ARD 1970 einige Wochen nach dem Brecht-Skandalfilm „Baal“, der nach seiner Ausstrahlung für 44 Jahre unter Verschluss verbrachte, das Fernsehspiel „Bambule“ zeigen. Das scheiterte jedoch an der pikanten Personalie der Drehbuchautorin: Ulrike Meinhof. Die RAF-Terroristin, die an der Befreiung von Andreas Baader beteiligt war, skizzierte in „Bambule“ sehr kritisch die Zustände in einem Fürsorgeheim für Mädchen und rief zum Klassenkampf auf. Erst 18 Jahre nach Meinhofs Selbstmord wurde „Bambule“ dann 1994 in den dritten Programmen der ARD erstmals ausgestrahlt.